Ehrensenator von Bingen: DFB-Präsident Wolfgang Niersbach folgt auf Michael Apitz

Ehrfurcht kam auf bei Michael Apitz, als er vor einigen Wochen in Begleitung von Thomas Krauß, dem Consul des Weinsenats Binger Mäuseturm, die Zentrale des DFB in Frankfurt besuchen konnte und dort in der „Schatzkammer“ nicht nur den WM-Pokal von 1990 stemmen, sondern auch den Ball vom legendären 3:2 in Bern gegen Ungarn begutachten durfte. Anlass des Besuches war indes nicht das noch nicht ganz so legendäre 3:2 der Weinelf vor einigen Monaten bei der Europameisterschaft wieder gegen Ungarn, sondern die bevorstehende Ehrensenator-Würde für DFB-Präsident Wolfgang Niersbach. Der tritt damit gewissermaßen die Nachfolge von Apitz an, der vor einem Jahr zum Ehrensenator gekürt wurde und jetzt die Ehre hat, am 2. November bei der Verleihungsfeier in Bingen die Laudatio auf Niersbach zu halten.

Wein sei ein Thema, das ihn durchaus interessiere, bekundete Niersbach. Verweisen kann er dabei auf die seit einigen Jahren gepflegte Zusammenarbeit mit dem Deutschen Weininstitut in Mainz, das bei Länderspielen den Weinausschank übernehmen darf (nicht ohne stattlichen finanziellen Einsatz). Und vielleicht ist ihm auch bekannt, dass sein Bundestrainer Jogi Löw ein Fan von Rioja-Wein ist, während der neue Sportdirektor Hansi Flick auf badischen Burgunder steht.

Der Binger Weinsenat wurde in den siebziger Jahren gegründet, um den Wein der Gegend zu fördern. Ein Gründungsmitglied war Georg Moller-Racke, damals Chef des heute nicht mehr bestehenden Racke-Konzerns. Seit 1981 bestimmt der Weinsenat jedes Jahr einen Ehrensenator. Voraussetzung ist eine Beziehung zum Genuss. Die berühmte Weihbischof-Rede vom St. Rochusfest zu Bingen anno 1814, von einem gewissen Johann Wolfgang von Goethe festgehalten, muss man nicht auswendig kennen. Auch die hier erwähnte „besondere Gnade, acht Maß trinken zu dürfen“ ist keine Pflicht. Doch man darf sich am Schlusssatz „Prüfet alles und das Beste behaltet!“ orientieren.

Weinelfer Michael Apitz, der durch seine Weinlandschaftsgemälde und die Comicfigur Karl der Spätlesereiter für würdig befunden wurde, hat eine Reihe prominenter Vorgänger wie Johann Lafer, Kurt Beck, Rainer Brüderle, den einstigen rheinland-pfälzischen Weinbauminister Hans-Artur Bauckhage, Julia Klöckner, Anne Will und Heino. Dass jetzt der DFB-Präsident als nächster an der Reihe ist, weckt natürlich die Idee, diesem gleich eine weitere Ehrung anzutragen: Sportlicher Schirmherr der Weinelf-EM 2016.

Rudolf Knoll

Über den Glasrand hinausgeschaut…

B Y  M I C H A E L   A P I T Z

13 berühmte deutsche Weinberge, 13 Erste Lagen ( klassifiziert vom VDP-Deutschland ), eine aus jedem Anbaugebiet, hat der Künstler Michael Apitz ausgewählt und als Gemälde dargestellt. Auf seiner ganz persönlichen „Weinreise“ durch Deutschland besuchte und erkundete Apitz jeden dieser Weinberge, machte Fotos und Skizzen, befragte die Winzer und verkostete die Weine aus diesen Lagen. Dabei schaute der Maler ganz bewusst über den Glasrand des Rheingaus hinaus.
Seine in der Gemäldeserie „Colours of Wine- RHEINGAU RIESLING“ gewonnenen Erkenntnisse zur Darstellung von Wein in einem Gemälde konnte er dabei gut auf  Deutschland übertragen. Die Qualität eines Weines entscheidet sich bereits im Weinberg. Eine günstige Lage, zur Sonne hin ausgerichtet, geschützt vor kalten Winden, und der Boden sind entscheidende Qualitätsfaktoren. Das ist es, was man mit dem mystischen Wort TERROIR umschreibt !
Die „13“ sind „Weinberg-Portraits“ die dieses Terroir visualisieren. In den Formen und Strukturen findet man das einzigartige der Landschaft wieder. Die Farben verweisen auf die Art ( Rebsorten ), den Geschmack und die Aromen der Weine, die in diesen Weinbergen wachsen. Dabei kann man mit den Augen des Malers in die Seele des Weinbergs schauen und zu neuen Erkenntnissen kommen, zu einem tieferen Verständnis für den Wein und seine Herkunft…

Jedes der Gemälde ist 130 cm breit und 165 cm hoch, gemalt mit Acrylfarben auf Naturleinwand. Das einzelne Gemälde charakterisiert für sich alleine betrachtet einen speziellen Weinberg. Darüber hinaus aber auch stellvertretend ein deutsches Wein-Anbaugebiet.
Alle Gemälde zusammen ergeben so ein „Terroir-Gemälde-Deutschland“. Die Gemälde entstanden zwischen Januar und Mai 2008 und waren bisher nur auf dem „Ball des Weines“ im Mai in Wiesbaden für die dortigen Gäste zu sehen gewesen. Während der Wiesbadener Weinwoche wird die „13“ nun erstmals öffentlich gezeigt: 

vom 9.-17. August 2008 im Rathausfoyer Wiesbaden.
Am Eröffnungstag der Ausstellung, Samstag, 9. August, ist der Künstler Michael Apitz von 11- 14 Uhr im Rathausfoyer persönlich anwesend und steht dort allen Besuchern gerne Rede und Antwort zu seinen Gemälden.

www.apitz-art.de